Danke an Daniela, Sabine und Marika, die das Treffen am 21.4.21, gestern, so gut vorbereitet haben. Und ein großes Dankeschön an Anschi, die so eindrucksvoll von ihrer Wanderung auf dem Jakobsweg berichtet hat.
Auch die Berichte von Angelika aus der Schule in Coronozeiten und von Thi von den politischen Ereignissen aus Myanmar haben interessante und vertiefende Einblicke gewährt. Vielen Dank an euch beide.
Viel Zeit warb Daniela für das Amt der neuen Vorsitzenden, die in der bald kommenden Mitgliederversammlung gewählt wird.
03.02.2016
NWZ, 02.02.2016
Flüchtlinge
Bunte Begegnungen am Palettentisch
Projektgruppe sucht Paten zur Sprachförderung – Entfaltung im geschützten Raum
Von Marc Geschonke
Am bunten Palettentisch im „Malort“ ist viel Bewegung – für Kinder, gleich welcher Nationalität und Sprache, ist das ein optimaler Ort der Begegnung.
Bild: Reinders
Eine „bildnerische Ursprache“ soll Menschen aller Kulturen helfen. Sprachbarrieren fallen, Integration wird vorangetrieben.
Osternburg „Glücksgefühle in der Geborgenheit des Raumes“. Das klingt zwar reichlich pathetisch, trifft aber durchaus den Sinn dessen, was sich Helga Reinders und ihre Mitstreiterinnen vom Projekt „Malort/Malspiel“ versprechen. Hier, in der Oldenburger Kunstschule an der Alteneschstraße, sollen sich jüngste, aber auch erwachsene Flüchtlinge zurückziehen und gleichermaßen auslassen können. „Integrationsprojekt“ nennen sie das, was schon seit einigen Monaten – seit Ende September – weitestgehend unbemerkt läuft. Und das mit viel Erfolg: Denn die Teilnehmer, die alten wie die jungen, fühlen sich zwischen all den bunten Farben und Gedanken offenbar sehr wohl. Und frei.
Im geschützten Raum
Arno Stern hat es vorgegeben. Der Pädagoge und Forscher hatte vor vielen Jahrzehnten ein Kinderatelier in Paris gegründet. Mit Palettentisch und malerischer Spielfähigkeit. „So empfinden malspielende Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei ihren Äußerungen auf dem Papier den Moment des unbeschwerten Erlebens“, sagt Reinders, „sie sind ganz bei sich selbst“. Reinders hatte bei Stern gelernt, und das Ergebnis ihrer Erkenntnisse findet sich nun in der Kunstschule Oldenburg wieder.
Helga Reinders, die das Projekt leitet, ist angetan vom bisherigen „Probelauf“. An diesem Donnerstag, 4. Februar, wird der „Malort“ auf ein offizielles Tableau gehoben. Zweisprachige Hochglanz-Flyer (Deutsch und Englisch) weisen den Weg – die Einladung an bislang Unbedarfte ist damit ausgesprochen.
„Flüchtlinge sollen bei uns zusammen mit Nichtflüchtlingen im geschützten Raum ohne Bewertung und Belehrung die Fähigkeit zu spielen neu entdecken und die Möglichkeit der Äußerung aus der organischen Erinnerung erfahren“, so Reinders. Das Spiel mit Farben, Pinseln und weißen Tafeln ist aber nur die eine Seite der Medaille.
Dahinter verbirgt sich auch die Chance, „Verletzungen der Seele zu überwinden, Würde und Persönlichkeit der Menschen zu stärken“, wie sie sagt. Und: Sprachbarrieren zu überwinden. Die Kinder – vorwiegend aus Syrien – lernen schnell, obwohl bei den gemeinsamen Treffen nur deutsch gesprochen wird. Vielleicht aber ja auch gerade deswegen. Mehr noch: Bei den zweieinhalbstündigen Treffen, einmal pro Woche, wird nur etwa die Hälfte mit Malerei verbracht. In der anderen wird „begegnet“, zudem werden gemeinsam auf Wunsch die Hausaufgaben bewältigt. Kaum verwunderlich bei der Vielzahl an Lehrerinnen in dieser Projektgruppe, einige sind pensioniert, andere noch aktiv. So auch Kunsterzieherin Reinders – sie hatte das Gefühl, „mal etwas Anderes machen“ zu müssen.
Kinder schlafen durch
Zwei Dolmetscher sind donnerstags zwischen 15 und 17.30 Uhr dabei, falls mal Behördengänge und Schriftstücke erklärt werden müssen. Was es hier allerdings nicht gibt, sind therapeutische Gespräche oder gar erwachsene Deutungshoheiten der gemalten Bilder.
Das habe hier alles keinen Platz, sagt Reinders – ganz so, wie Arno Stern es wohl als sinnvoll erachtet. Denn durch das freie Malspiel würden Traumata und Ängste abgebaut, heißt es, das konstante Gruppengefüge biete zudem Orientierung und Sicherheit. Das Ergebnis: „Mütter erzählen uns, dass die Kinder nach einer gewissen Zeit seltener in der Nacht aufwachen oder kaum mehr tagsüber von Bomben oder dem Krieg erzählen“, so Reinders.
Allein geflohene Mütter und Kinder sind hier in der Hauptsache zu Gast. Kürzlich sei aber auch ein Vater mit dazugestoßen, der erst kurz zuvor übers weite Meer folgen konnte. „Als er die Ergebnisse seiner Familie sah“, sagt Reinders, „war das schon ein besonderer Moment“.
Die Finanzierung des Projekts ist auf Spenden angewiesen, für Flüchtlinge ist die Teilnahme kostenlos. Deutsche Teilnehmer – „auf die wir nun hoffen!“, so Reinders – entrichten einen Obolus, und stehen so quasi als Paten für das Projekt ein. Auch das ist eine Form von Integration.
http://www.nwzonline.de/oldenburg/kultur/bunte-begegnungen-am-palettentisch_a_6,0,3799188306.html
18.09.2014
(Zum Vergrößern Klick aufs Bild)
Wir Frauen vom DKG Chapter im Raum Oldenburg/ Rastede haben in der Vergangenheit punktuell Bildungs- Projekte z. B. in Uganda und Honduras unterstützt. Für das Jahr 2015 möchten wir uns erneut aktiv für ein Projekt einsetzen, dass Frauen/Mädchen hilft und unterstützt, sich zu integrieren oder weiterzubilden Der Blick ist dabei besonders auf Frauen oder Vereine gerichtet, die sich persönlich mit außergewöhnlichem Einsatz oder besonders kreativen Ideen für gesellschaftliche Belange einbringen.
Herausgefiltert wurden zwei unterschiedliche Projekte. Mit den jeweiligen ProjektleiterInnen wurden Gespräche geführt. Das 1. Projekt ist die Interkulturelle Arbeitsstelle e.V. für Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung e.V. in Oldenburg (IBIS). Der Verein wird in der Hauptsache durch die Stadt Oldenburg finanziert, z.B. Miete der Räumlichkeiten und konkrete Flüchtlingshilfe. Integration, - und Sprachkurse werden teilweise von der Stadt durchgeführt, aber auch von anderen Trägern unterstützt. Eine gute Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen liegt vor. Die Lernförderung erfolgt auf Honorarbasis. IBIS konzentriert sich auf verschiedene Fachbereiche, Integration, Sprachkurse, Flüchtlingsberatung, Kindertagespflege und ganz neu: psychologische Betreuung und humanitäre Sprechstunden (ehrenamtlich) für traumatisierte Menschen. IBIS ist auf Unterstützung von außen angewiesen, um die aktuellen Anforderungen erfüllen zu können. Dies ist auch den zunehmenden Flüchtlingsströmen geschuldet. Der Bund stellt z.Z. keine zusätzlichen Gelder bereit. Unter www. Ibis – oldenburg.de sind genauere Beschreibungen der Betätigungsfelder und Ziele zu erfahren.
Das 2. Projekt wird von einer Biologin mit Masterabschluss geleitet. Es handelt sich um den „Verein des Lehrgartens am Wunderburg Park“ in Oldenburg. Die Leiterin hat in Exeter/England studiert und nach dem Studium/Master in Devon ein Abfallwirtschaftsunternehmen mit ca 80 Angestellten selbstständig geleitet. Außerdem war sie 3 Jahre am Institut für Umweltforschung in der Forschung Biologie/Ökologie tätig. Nach 16 Jahren England ist sie wegen der Familiengründung nach Deutschland zurückgekehrt. den Schrebergarten nutzt sie für die Bildung Kinder und Jugendlichen in Biologie, Sachkunde und Naturwissenschaft. Ihr ist die Vernetzung mit entsprechenden Schulen gelungen. Regelmäßig besuchen Schulgruppen ihren Garten und lernen außerhalb des Klassenzimmers praktisch ökologische Zusammenhänge. Der Unterricht findet teilweise in AG’s statt ( in einem kleine Schrebergartenhäuschen) und u.a. zweisprachig geführt. Inzwischen erfordert die naturwissenschaftliche Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen Kosten. Diese werden teilweise durch Eltern, dem Förderverein der Schulen und anderen Spenden gedeckt. Zuletzt wurde eine ökologische Toilette gebaut, Mikroskope angeschafft. Das naturnahe Lernen unter Führung einer hoch qualifizierten Persönlichkeit ist interessant. Es weckt das naturwissenschaftliche Interesse bei Kindern und fördert ihre Fähigkeiten an einem außerschulischen Lernort. Dies kommt besonders schwächeren SchülerInnen zugute.
Unser Chapter hat sich für die Unterstützung des IBIS Vereins entschieden. Unsere vielen Ideen werden zu Beginn des neuen Jahres der Geschäftsleitung vorgestellt und beraten. Neben der Finanzierung anfallender Fahrtkosten für Flüchtlingsfrauen und Mädchen, die außerhalb Oldenburgs untergebracht wurden und dadurch nicht an den Integration- oder Sprachkursen teilnehmen können, ist auch ein persönlicher Einsatz gut vorstellbar. Die Summe von 300,00€ als Spende für ist ein bescheidener Start. Durch die Schaffung entsprechender Gelegenheiten, könnte die Summe aufgestockt werden. Der Fantasie sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Es kommt frischer Wind in unseren Chapter – das kann nur gut sein! Oldenburg, den 5.1.15 DKG - Helga Reinders